Die letzte waffenlose Form, die Muk Yan Chong-Form (Form an der Holzpuppe), steht am Anfang des Lehrprogramms zum 4. Technikergrad. Übersetzt bedeutet MUK YAN CHONG in etwa „Die Holzmann-Puppe“, wobei „Puppe“ als Trainingsgerät zu verstehen ist.
Die Holzpuppenform besteht aus acht unterschiedlichen „Sätzen“. Allerdings entspricht der 2. Satz dem 1. Satz und wird lediglich auf der gegenüberliegenden Seite der Holzpuppe ausgeführt.
Wie fälschlicherweise oft vermutet, dient die Holzpuppe im Wing Tsun Kung Fu-System nicht dem „Abhärten“ der eigenen Arme oder der Beine.
Die Holzpuppe ist vielmehr ein „Korrektor“ der Positionen und der Art und Weise der Ausführung der einzelnen Techniken.
Regelmäßiges Training an der Holzpuppe wird der einzelnen Technik eine aggressivere, und spürbar „härtere“ Ausführungsweise verleihen. Auch hier ist es wieder die Methode, wie die Techniken ausgeführt werden, die diese für den Gegner schließlich „schmerzhafter“ wirken lassen.
Im Lehrprogramm der Holzpuppen-Technik/-Methode, werden im Grunde keine neuen Techniken mehr vermittelt, denn die Holzpuppe vereint alle vorangegangenen 3 Formen, Siu Nim Tau, Cham Kiu und Piu Zhi. Ergänzt durch 3 Chi Geuk-Sektionen (taktiles Reaktionstraining für die Beine) und die Tripodal-Dummy-Form (Saam Sing Chong).
Sinnigerweise ist dies auch der Grund, weshalb die Holzpuppen-Technik den Abschluss der waffenlosen Techniken des Systems bildet.
Die Holzpuppenform verinnerlicht nochmals die „Pflaumenblüten“-Schrittarbeit und ist ein ideales Übungsgerät, um die im Wing Tsun Kung Fu spezifischen Nahkampf-Tritte zu üben.